Form

künstlerische Form

 

Valeska Peschke, Amikejo Bankett, 140x70 cm, Keramikstudio Jörg Kinzelmann, 2014
Valeska Peschke, Amikejo Bankett, 140x70 cm, Höhenlinien und Schalen aus schwarzer Keramik mit weisser Glasur, Akademie der Wissenschaften Berlin, 2014

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Das Bankett als Darstellung einer Region:

In der Lagerstätte von Moresnet befand sich Galmei in den oberen Schichten. Nach 1800 konnte mit neu entwickelten technischen Verfahren die „Zinkblende“ aus den unteren Schichten verwendet werden. (Quelle: F. Holtz www.stolberg-abc.de)

Peschke legt bei ihren Kunstwerken Wert darauf die Materialien aus den jeweiligen Regionen zu verwenden. Als künstlerische Performance gestaltet sie unter anderem ein Bankett, welche aus den verfügbaren Materialien der jeweiligen Region aufgebaut werden. Das Bankett wird künstlerisch als festliche Tafel geschmückt und gestaltet, um welche herum die Personen sitzen und einen Raum für Dialog und Austausch vorfinden. Das Bankett dient demnach als Ort der Versammlung, an dem Menschen zusammenkommen und sich durch die kompositorische Gestaltung der Region verbunden fühlen. Peschke orientiert sich bei der Inszenierung des Banketts nicht nur am Material, sondern rekonstruiert zum Beispiel auch die geographische Landschaft wie Berge, Täler und Flüsse. Dadurch setzt sie die Besonderheiten einer Region auf kreative Weise um und hebt sie optisch hervor. Die Performance soll die Identifikation mit der eigenen Region unterstützen und gleichzeitig eine Akzeptanz der anderen Regionen fördern. Ziel ist demnach durch gegenseitigen Respekt und Wertschätzung einer jeden Kultur den destruktiven Populismus zu beseitigen, denn so wie Menschen sind auch ihre jeweiligen Kulturen in ihrem Wert inkommensurabel.

 

 

Valeska Peschke, Amikejo Banquet, 140x70 cm, Ceramicstudio Jörg Kinzelmann, 2014

Valeska Peschke, Amikejo Banquet für den Salon Sophie Charlotte, 140x70 cm, Höhenlinien und Schalen aus schwarzer Keramik mit weisser Glasur, Akademie der Wissenschaften Berlin, Performance with Robert Menasse, Ulrike Guérot, and friends 2014

 

 

Valeska Peschke, kulturo Kristalo, Modell , M1:20, 2015
Valeska Peschke, kulturo Kristalo, Modell , M1:20

Zusammensetzung aller region in form eines Kristalls:

Zu ihrem Projekt gehört außerdem die Idee einer Rekonstruktion der Form von Moresnet, die einem Splitter oder Kristall gleicht und welche die jeweilig besuchte Region in Europa in seinem Wesen bildnerisch-künstlerisch repräsentieren soll. Schließlich sollen all die unterschiedlichen Kristalle der verschiedenen Regionen die Republik Europa darstellen; in Vielfalt und doch ein vereintes, gemeinsames Europa. Peschke nennt diese Arbeit auch „Kultur Kristall“ oder „kulturo Kristalo“. Das Prisma symbolisiert also eine Identifikation und Einzigartigkeit der verschiedenen Regionen, die Fülle der einzelnen Werte, Tradition und Kultur im Allgemeinen. Jedoch ist nichts in Stein gemeißelt, sondern Identifikation bedeutet eine Neuinterpretierung der Umstände, der Umgebung und damit auch immer des eigenen Seins. Valeska Peschke möchte Raum und Platz schaffen, in dem ständig etwas geschieht, ein ständiges Werden, ein Ort von Sein und Nichtsein.

 

Die Botschaft von Amikejo auf Reisen:

Das Prisma, entworen von Valeska Peschke, befindet sich in einem von ihr konstruierter Lkw und dient als Symbol für die Botschaft von der Idee Amikejo. Seine Außenhaut zeigt Erzen und Mineralien der jeweiligen Region, wie z.B. aus der Zinkgrube von Kelmis, dem Ort der großen Freundschaft „Amikejo“. Es gehen nun die Bodenschätze auf Reise durch Europa, auf der Suche nach all ihren Kulturschätzen. Peschke geht es hier um die Idee der Wertverlagerung; weg von den Bodenschätzen, die von einzelnen Nationen gehütet werden und die die Wirtschaft und das gesamte Weltgeschehen bisher geleitet haben und hin zu einem Fokus auf die Kulturgüter, die in facto wesentlich und notwendig sind für die Identifikation der Menschen. Die Kunst Valeska Peschkes soll aufmerksam machen, den Menschen, seine Kreativität und eigentlichen Bedürfnisse wieder wahrzunehmen und in den Mittelpunkt zu stellen. Ein Verständnis seiner eignen Kultur und eine ehrliche Anerkennung und Wertschätzung jeder anderen Kultur ohne ständigem Vergleichen würde die Konkurrenz zwischen Nationen und den kontinuierlichen Druck besser sein zu müssen als die anderen verringern oder gar beseitigen. Ein transparenter kristalliner Einschuss, dessen Grundriss sich auf die Geometrie Amikejo bezieht, zeigt die Zeichen der Identität, das Wesentliche einer Region und ihrer Menschen. Im Innern dieses Lkws befindet sich der Salon der Diplomatie mit der Esperanto Tafel, das Konsulat mit Cafétheke und Schalter für ein ideelles Objekt der Zukunft. Auf dem kartografischen Grundriss der Umgebung um Moresnet mit dem markanten Dreieck von Amikejo ist eine Keramik für den Salon der Botschaft entstanden, die je nach Anlass auf dem immer gleichen Grundriss entsprechend entworfen und umgesetzt wird. Die Keramik greift das Thema Landschaft, Höhenlinien und Zeichnung auf und ist Gegenstand des vorhin beschriebenen Banketts.

 

 

Valeska Peschke, Kosmosipo, 2015

Die "Sonde" als zeichen für transnationalen und interdisziplinären dialog:

Das Projekt der „Sonde“ stellt sich der Aufgabe von Mobilität und Austausch. Die Sonde ist eine aufblasbare Vinyl- und Stoffkonstruktion, die sich aus einem „Stein“ zu einem Sofa aus aufgedrucktem Mineral mit einem goldfarbenen Dach entfaltet. Da sie tragbar ist, ist ihre Aktivität und Aufgabe gerade nicht „eingesessen“ und nachdem sie auch für den Außenraum geeignet ist, sind ihr keine Grenzen gesetzt.

 

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